Worum es bei Agile wirklich geht – und was ihr vergessen könnt

Agile ist ganz einfach: Liefern, darum geht’s! Jetzt kann man sich natürlich fragen, was das für das Team oder die Organisation bedeutet, wohin das führt, wie man das macht, und über das „richtige“ (Skalierungs-)Framework diskutieren. Und wenn diese Fragen ausdiskutiert sind und die Entscheidung für ein Framework getroffen ist, geht es auf der Mikroebene munter weiter: Wie schätzen wir richtig? Ist das Backlog lang genug? Befolgen wir alle Prozessschritte genau nach Handbuch? Das ist aber alles unwichtig, wenn es euch ums Liefern geht. Was ihr wirklich wissen und beherzigen solltet, sind diese vier Punkte:

Zum Kern von Agile gehören vier Aspekte

1. Fünf Werte: Fokus, Respekt, Commitment, Mut, Offenheit

  • Respekt: Goldene Regel! Alles klar, oder? Falls nicht: Ich gehe respektvoll mit deiner Zeit, deiner Arbeit, deinen Ressourcen – kurz: mit dir – um.
  • Commitment: Ich verspreche dir etwas und halte mich daran.
  • Mut: Lass uns das ausprobieren, was kann schon passieren?
  • Offenheit: Ich teile alles mit dir, was du wissen musst, damit du liefern kannst.

2. Prime Directive

Im Wortlaut von Norm Kerth:

"Regardless of what we discover, we understand and truly believe that everyone did the best job they could, given what they knew at the time, their skills and abilities, the resources available, and the situation at hand." (Norm Kerth, Project Retrospectives: A Handbook for Team Review)

Was heißt das genau? Jede:r gibt zu jeder Zeit sein oder ihr Bestes und das nach den eigenen Fähigkeiten. Daraus folgt: Wenn das Teammitglied trotzdem nicht liefert, gibt es zwei Optionen: 1. Ausbilden, 2. die Person muss gehen. Ich bevorzuge Option 1. Wenn aber das Teammitglied danach noch immer nicht liefert, muss Option 2 gewählt werden.

3. PDCA-Zyklus

Manchmal auch bekannt als Inspect&Adapt oder Deming-Cycle. Der PDCA-Zyklus ist einer der wichtigsten Teile des agilen Arbeitens. Ich muss Dinge ausprobieren, Hypothesen testen, MVPs bauen, um herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Abundance – ein Konzept aus der Software-Entwicklung – ist hier das Zauberwort. Aufgrund des Überflusses an Rechenkapazität sind die Kosten für Fehlschläge massiv gesunken und Programmierer:innen probieren daher mehr aus. Das dahintersteckende Mindset hilft auch in der Hardware-Entwicklung. Ein gutes Beispiel ist dieser Hardwaremarkt in Shenzhen:

https://youtu.be/SGJ5cZnoodY

Hier wird gebaut und produziert und getestet und nochmal gebaut und produziert und getestet. Ohne Ende. Was erreichen diese Menschen damit? Nun, sie entwickeln das, was die Kund:innen wollen. Was heißt das für euch? Baut! Testet! Seid kreativ! Nur so werdet ihr herausfinden, was funktioniert, was eure Kund:innen wollen, was ihr verkaufen könnt.

4. Liefern

Ich habe es eingangs erwähnt: Letztendlich geht es ums Liefern. Die vorherigen drei Aspekte tragen zwar dazu bei, aber nur wer auch liefert, bekommt Feedback und kann vorankommen. Durch Lieferungen überzeuge ich auch den letzten Zweifler von Agile, weil nach jedem Sprint ein greifbares Ergebnis vorliegt.

Was heißt das nun in der Quintessenz? Du kannst alles machen, was du willst: Post-its kleben, Scrum-Zeremonien abhalten, Schätzen, Kanban machen oder erklären, welche Termine du gestern hattest und heute haben wirst. Wenn du aber nicht lieferst, dann bringt das alles nichts.

Titelbild: RODNAE Productions, Pexels

Agile Toolbox
Scrum
Scrum Values
Agile Prinzipien
Moritz Müller
August 25, 2021

Table of content

Diesen Beitrag teilen

Das könnte auch interessant sein:

FRAGE: Warum macht ihr eigentlich kein SAFe®?
Boris Gloger

FRAGE: Warum macht ihr eigentlich kein SAFe®?

FRAGE: Was würdet ihr Kund:innen raten, die mit denselben Herausforderungen, wie BG sie aktuell hat, zu euch kommt?
Boris Gloger

FRAGE: Was würdet ihr Kund:innen raten, die mit denselben Herausforderungen, wie BG sie aktuell hat, zu euch kommt?

FRAGE: Wie wird darüber entschieden, welche:n Berater:in wir bekommen? Können wir die Berater:innen vorher kennenlernen?
Boris Gloger

FRAGE: Wie wird darüber entschieden, welche:n Berater:in wir bekommen? Können wir die Berater:innen vorher kennenlernen?

FRAGE: Was kostet eine agile Transformation?
Boris Gloger

FRAGE: Was kostet eine agile Transformation?

FRAGE: Welche Rolle spielt Training?
Boris Gloger

FRAGE: Welche Rolle spielt Training?

FRAGE: Wer sind die Top 10 agilen Unternehmensberatungen?
Boris Gloger

FRAGE: Wer sind die Top 10 agilen Unternehmensberatungen?

FRAGE: Was sind die Hauptunterschiede zwischen klassischen Beratungen und borisgloger?
Boris Gloger

FRAGE: Was sind die Hauptunterschiede zwischen klassischen Beratungen und borisgloger?

FRAGE: Wie viel bringt die Investition? Was ist der Business Case dahinter?
Boris Gloger

FRAGE: Wie viel bringt die Investition? Was ist der Business Case dahinter?

FRAGE: Habt ihr Beispiele für konkrete Situationen, in denen ihr Kunden bei einer schwierigen Herausforderung geholfen habt?
Boris Gloger

FRAGE: Habt ihr Beispiele für konkrete Situationen, in denen ihr Kunden bei einer schwierigen Herausforderung geholfen habt?

FRAGE: Welche Vorteile bietet es uns, wenn wir borisgloger beauftragen, anstatt die Transformation mit Internen voranzutreiben?
Boris Gloger

FRAGE: Welche Vorteile bietet es uns, wenn wir borisgloger beauftragen, anstatt die Transformation mit Internen voranzutreiben?

FRAGE: Welche sind häufige Herausforderungen, die ihr beim Kunden löst?
Boris Gloger

FRAGE: Welche sind häufige Herausforderungen, die ihr beim Kunden löst?

FRAGE: Warum sollten wir mit borisgloger arbeiten?
Boris Gloger

FRAGE: Warum sollten wir mit borisgloger arbeiten?