Es geht um das großartige Buch von Stefan Ruppaner, Direktor der Alemanneschule Wutöschingen (https://asw-wutoeschingen.de/), und Anke Willers, “Das könnte Schule machen” (https://www.rowohlt.de/buch/stefan-ruppaner-anke-willers-das-koennte-schule-machen-9783499016394) .
Für die im Schulkontext nicht so bewanderten: Die Allemannenschule ist die Schule, die es geschafft hat im staatlichen Schulsystem völlig andere Wege zu gehen und mit absolut innovativen Lernkonzepten aus einer Hauptschule eine Gemeinschaftschule mit Gymnasialer Oberstufe zu machen und das in 15 Jahren.
Das Beste – dort gibt es keinen Unterricht mehr, keine Lehrer:innen, ja nicht einmal Schüler:innen. Klassenarbeiten – Schnee von gestern, Räume, die wie Schulklassen aussehen – Mangelware. Schulbücher - nein – sie setzen auf selbst erzeugtes Lernmaterial (https://www.mnweg.org/)!
Das spart 50000,- Euro/Jahr, die die Schule an anderer Stelle ausgeben kann. Nebenbei haben sie dann auch noch den Deutschen Schulpreis (https://www.deutscher-schulpreis.de/preistraeger/alemannenschule-wutoeschingen) gewonnen.
Vielleicht nur in meinen Augen verrückt - die Kinder können lernen, wo sie wollen – auch zuhause: Die Präsenzpflicht ist weg. Selbstorganisiertes, individuelles Lernen in Bestform.
Ich hatte den Artikel in der Brand Eins (https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2020/eigensinn/alemannenschule-wutoeschingen-schule-machen) schon lange gelesen und war von dem, was ich bis dato gehört hatte von dieser Schule fasziniert. Doch das Buch sprengte alle meine Erwartungen, wie sehr Ruppaner Schule verändert hat. Das ist keine Schule mehr. Das ist eher eine große Bibliothek, in die Kinder hineingehen, weil sie etwas wissen wollen mit Coaches und Trainer:innen, die ihnen dann dabei helfen ihren eigenen Weg zu gehen.
Damit geht Ruppaner weit über das hinaus, was wir selbst bei Scrum4Schools https://www.scrum4schools.org/ den Lehrer:innen anbieten können. Wir haben uns – mit Scrum4Schools, noch sehr auf das beschränkt, was ein:e Lehrer:in in ihrer Klasse ohne jede Unterstützung machen kann – siehe dazu auch mein Buch: From Teaching To Learning https://www.hanser-fachbuch.de/fachbuch/artikel/9783446481923, während Ruppaner als Direktor seiner Schule über Jahre hinweg die gesamte Schule umbaute – mit einer klaren Vision, die er aus einem innigen Bedürfnis entwickelte.
Er hatte Hilfe, die er sich holen konnte, er hatte Unterstützer:innen, die seine Ideen gut fanden und mitmachten. Er startete einen Piloten mit nur 2 Lehrerinnen. Zehn Jahre später hat er zwei neue Schulgebäude und Abiturientinnen, deren Notendurchschnitt insgesamt über dem bundesweiten Schuldurchschitt liegen. Ein Gewinn für alle. Ich bin so begeistert, ich kann es gar nicht ausdrücken.
Defacto beweist er – dieses Konzept, löst alle Probleme, aller Kinder, Eltern und Schulen, es würde unser Bildungssystem so revolutionieren, dass am Ende junge Erwachsene aus den Schulen kämen, die fit für die Zukunft sind und die deutsche Gesellschaft voranbringen – denn sie können eigenständig Denken, sind selbstbewusst und kennen sich und ihre Fähigkeiten, die sie sich selbstwirksam selbst beigebracht haben.
Er sagt es selbst: Wir brauchen eine Revolution – mein Zusatz, von Oben. Wir brauchen den Support von Oben, den Willen der Politik und – wie man im Buch auch sieht - der Verwaltung. -> Prädikat unbedingt lesen.
Die Direktorin unserer Volksschule hier im Ort ist ebenfalls begeistert und beginnt nun noch intensiver die Ideen des selbstorganisierten Lernens mit den Kindern umzusetzen. Einfach ein tolles Buch: https://www.rowohlt.de/buch/stefan-ruppaner-anke-willers-das-koennte-schule-machen-9783499016394
Wir bei bg haben nicht diesen Level erreicht mit unserem Projekt Scrum4Schools aber wir stehen voll dahinter und findes es unglaublich inspirierend. Wenn ihr wissen wollt, welche Idee wir mit Scrum4Schools verfolgen, besucht doch unsere Webite oder meldet euch direkt bei mir Boris.
Ich freue mich auf den Austausch!