Egal ob Scrum, Design Thinking, Lean Startup oder OKR – wenn am Ende eines Zyklus die Arbeit nicht fertig ist, wenn das Ziel nicht erreicht wurde, dann ist es eben doch nicht fertig. Unzählige agile Teams jammern, sie hätten nicht genügend Zeit, zu viel zu tun und die Dauer ihrer Iterationen sei zu kurz. Doch schaut man genau hin, fehlt oft der Fokus.
In unzähligen Workshops fällt immer wieder auf: Die Menschen in Organisationen arbeiten an zu vielen Dingen gleichzeitig. Sie fangen lieber etwas Neues an, als offene Aufgaben abzuschließen. Woran liegt das eigentlich? Wollen die Leute ihren Job nicht machen? Liegt es an den Dringlichkeiten? Kommen von außen einfach zu viele Dinge auf die Teams oder Einzelnen zu?
Ich glaube, wer ehrlich ist, erkennt: Vieles von dem, was wir tun, erledigen wir nur widerwillig. Wir arbeiten in Projekten, auf die wir keine Lust haben oder für die uns die Kompetenzen fehlen. Oft wissen wir nicht einmal, warum wir überhaupt an einem Projekt arbeiten – uns fehlt der eigentliche Zweck. All die Gründe hier aufzuzählen wäre müßig, denn jede Situation ist anders, und jedes Unternehmen, jedes Team braucht in seinem Umfeld etwas anderes.
Doch wenn ihr mit etwas nicht fertig werdet, dann überlegt in der nächsten Retrospektive, was euch konkret daran hindert, es abzuschließen. Sind es äußere Faktoren, die den Abschluss verhindern, oder lasst ihr euch einfach gerne ablenken? Es ist doch verrückt: Wir alle haben schon von Flow gehört, doch in vielen Arbeitszusammenhängen wird dieser Flow nicht erreicht. Liegt das am Widerstand? Woher kommt der Widerstand, die Dinge zu tun?
Wer sich die Frage „Woher kommt der Widerstand, der uns hindert, fertig zu werden?“ konsequent auf Teamebene stellt, findet heraus, woran das Team arbeiten sollte, um diesen Widerstand abzubauen.
Am Ende geht es nur um eines: Fertig werden. Und das alte Sprichwort „Stop Starting. Start Finishing.“ bringt es auf eine sehr direkte Weise auf den Punkt.