Mit laufendem Feedback zu besseren Ergebnissen – das ist nur ein Vorteil unserer Lernmethode Scrum4Schools, der Ivan Topic überzeugt hat. In einem Gespräch reflektieren Ivan und ich gemeinsam Erfahrungen und Erkenntnisse aus seinem Physik-Projekt, das kürzlich am Gymnasium Haizingergasse in Wien stattgefunden hat.
„Zunächst hatte ich das Video von Boris gesehen, der die Herausforderungen in der Schule anspricht und motiviert, sie anzugehen, und dann euer Video vom Scrum4Schools Flow, das die Methode erklärt. An dieser gefällt mir: Kinder und Jugendliche erlernen eine neue Denkweise, die ihnen hilft, sich nicht nur heute, sondern auch in Zukunft, z.B. in der Wirtschaftswelt, besser zu orientieren und klarzukommen. Mich hat auch angesprochen, dass Schüler:innen einen Raum bekommen, in dem sie Fehler machen dürfen. Fehler sind etwas Natürliches. Ich kann aus ihnen lernen. Das zu verstehen, ist aus meiner Sicht etwas ganz Wichtiges.“
„Es war vor allen Dingen eine andere Art der Vorbereitung. Natürlich investiere ich Zeit, wenn ich eine neue Methode kennenlerne, aber im Endeffekt war es nicht besonders aufwändig, da ihr eine Struktur anbietet, an der ich mich orientieren kann. Die größte Herausforderung beim ersten Projekt war die Erstellung des Erkundungsauftrages. Was schreibe ich hinein? Welche Informationen sind wichtig für die Schüler:innen? Einerseits sollen sie wissen, was zu tun ist, andererseits darf ich nicht alles vorgeben, weil ich ihnen sonst die Chance nähme ihre Selbstorganisation und Eigenverantwortung zu stärken.“
„Aus meiner Sicht ist der größte Vorteil, dass die Schüler:innen durch Scrum4Schools eine ganz neue Denkweise erlernen, die ihnen nicht nur beim Lernen in der Schule hilft, sondern sie auch auf die Zeit nach der Schule vorbereitet. In der Wirtschaft werden zum Beispiel andere Arbeitsweisen verlangt, als heute in der Schule beigebracht werden.
Der zweite Vorteil ist, dass ich durch Scrum4Schools ein Konzept habe, das ich, einmal erlernt, immer wieder verwenden kann. Wenn ich es gut umsetze, kann ich ein Unterrichtsthema sogar über mehrere Jahre hinweg aufbauen. Zum Beispiel: Wenn wir in einem Schuljahr „Schwingungen & Wellen“ am Beispiel eines Wolkenkratzers bearbeiten, dann kann ich im folgenden Schuljahr die Thematik „Thermodynamik“ einfließen lassen, die für die Architektur von Wolkenkratzern ebenfalls relevant ist.
Und last, but not least: Die Schüler:innen haben Spaß, wenn sie bessere Arbeitsergebnisse erarbeiten. Uns Lehrer:innen freut das natürlich ebenso – und wir können, nein, wir müssen sie auf dem Weg zu besten Lernergebnissen unterstützen. Bei Scrum4Schools ist laufendes Feedback ein wichtiges Prinzip und fester Bestandteil der Methode. Wenn Schüler:innen und Lehrer:innen gemeinsam lernen: „Hier ist die Rückmeldung keine Bewertung, sondern Mittel zur Verbesserung der Lernergebnisse!“, dann entstehen motivierende Lernprozesse und bestmögliche Ergebnisse.“
„Was mich positiv überrascht und sehr gefreut hat, waren die Rückmeldungen der Schüler:innen in der großen Rückschau am Projektende. Sie haben das Lernen im Lernteam positiv erwähnt und verstanden, dass sie u. a. durch das Aufteilen der einzelnen Lernschritte viel in Sachen Teamfähigkeit gelernt haben. Ebenso fand ich es toll, zu sehen, dass sie sich selbstorganisiert, zu anderen als den Unterrichtszeiten, (virtuell) getroffen haben. Es ist sogar den Eltern aufgefallen: Ihre Kinder wollten plötzlich Ruhe haben, um für das Physik-Projekt zu arbeiten. Positives Feedback von Eltern ist für mich ein sehr schönes Feedback.“
„Mir ist klar geworden, dass die Feedback-Runden unglaublich wichtig sind. Beim nächsten Projekt werde ich zu Beginn noch mehr Zeit investieren, um zu erklären, worum es geht. Im aktuellen Projekt wollten die Schüler:innen hier nur ihre Arbeitsschritte anstatt schon konkrete Teilergebnisse präsentieren. Eine ständige Wiederholung und Anleitung, was in der Feedback-Runde passiert, ist vor allen Dingen beim erstmaligen Lernen mit Scrum4Schools notwendig, denn wie wir wissen: Wir brauchen Zeit, um Neues zu lernen.“
„Oh ja, mir ging es wie den Schüler:innen: Auch ich habe ständig Feedback bekommen und war gefordert, daraus zu lernen. Für mich war es ein Learning, mich zurückzunehmen und den Prozess laufen zu lassen – das ist aus der „klassischen“ Rolle des Lehrers heraus natürlich ungewohnt. Vor allen Dingen auch, weil manche Schüler:innen erwarten, dass die Lehrkraft „liefert“. Dabei geht es ja genau darum, die Verantwortung für den Lernprozess denjenigen zu geben, die vom Lernen auch am meisten haben: die Schüler:innen selbst.“
Eine vollständige Projektbeschreibung samt Herausforderungen und Erkenntnissen wird bald in Form einer Case Study verfügbar sein. Du willst diese nicht verpassen? Dann abonniere hier unseren Newsletter und du wirst informiert, sobald die Case Study verfügbar ist.
Titelbild: Tamanna Rumee, Unsplash