Großunternehmen setzen zum Teil auf das effektvolle Mittel, einen Kostenzähler sichtbar in Meeting-Räumen zu platzieren. Im Angesicht der steigenden Summen macht sich auf diese Weise schnell Verwunderung darüber breit, wie viel ein Meeting kosten kann. Der eigentliche Nutzen vieler Meetings bleibt in Relation zu diesen Kosten aber oft bescheiden. Neben der teils inexistenten Wirtschaftlichkeit nehmen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Meetings zudem als frustrierend oder Zeitverschwendung wahr. Für die Akteure gleichen sie wiederum häufig einer Bühne, auf der sie ihre fehlende Vorbereitung überspielen müssen. Ganz unabhängig davon, ob nach agilem oder klassischem Modell gearbeitet wird.Das alles ist menschlich und nachvollziehbar. Denn bei den vielen täglichen Aufgaben und der Meeting-Flut fehlt manchmal einfach die Zeit, um sich für jedes Meeting ausgiebig vorzubereiten. Ich möchte Ihnen hier eine Möglichkeit vorstellen, wie Sie Ihre Meetings, aber auch Workshops wirkungsvoller und nützlicher gestalten können. Meeting-Vorbereitung ist wie ein Muskel, der trainiert werden kann. Es braucht zunächst ein anfängliches Vertrauensgespräch mit dem inneren Schweinehund – und danach eine Prise Disziplin und Training. Der Return on Investment ist die Mühe definitiv wert. Die Anzahl der Meetings nimmt ab, die Qualität ihrer Ergebnisse und der Kommunikation allgemein nehmen zu.Die folgende Checkliste kann Ihnen als Hilfsmittel dienen, um Meetings oder Workshops effizient und zielführend zu gestalten und den Return on Investment zu steigern. Sie können nach Belieben Fragen hinzufügen oder streichen, abhängig von dem Kontext, in dem Sie sich bewegen. Empfehlenswert ist es, sich zu Beginn alle Fragen anzuschauen, auf den Projektkontext zu transferieren, kurz innezuhalten und dann ehrlich für sich zu beantworten. Anfangs kann es schwierig sein, Antworten auf die Fragen zu finden. Manchmal widmet man sich einer Frage und im nächsten Moment eröffnen sich mehrere weitere daraus. Freuen Sie sich! Sie lernen gerade, den Projektkontext systematisch zu scannen und erfassen. Mit der Zeit fällt Ihnen das Beantworten und das Filtern nach den passenden Fragen für Ihren spezifischen Kontext immer leichter. Falls Sie sich im ersten Moment von den vielen Fragen überwältigt fühlen und Ihnen der Zeitdruck im Nacken sitzt, suchen Sie sich beispielsweise fünf Fragen aus und arbeiten diese in das Meeting ein. Jeder Schritt ist ein Schritt nach vorne, mag er noch so klein erscheinen!Die Checkliste hat sich für mich persönlich als hilfreiche Gesprächsgrundlage bewährt – in meiner Rolle als Agile Coach, Ausbilderin für ScrumMaster und für die gemeinsame Vorbereitung von Meetings mit Kolleginnen und Kollegen. Sie kann sowohl für Meetings als auch für Workshop genutzt werden. Hier können Sie diese auch downloaden: Checkliste zur Gestaltung von Meetings und Workshops
Definieren Sie vorab Ziele und erheben Sie alle relevanten Informationen. Das hilft, Abhängigkeiten und Beziehungen zu verstehen.
Klären Sie die Rahmenbedingungen und legen Sie neben dem inhaltlichen Fokus auch die Methodik fest.
Teilen Sie alle organisatorischen Informationen rechtzeitig. Bereiten Sie den Raum vor und vergessen Sie nicht, Feedback einzuplanen.
Erklären Sie den Transfer der Ergebnisse in den Alltag und fassen Sie gemeinsam die wesentlichen Erkenntnisse zusammen. Geben Sie abschließend einen Ausblick.
Die Checkliste zum Download: Checkliste zur Gestaltung von Meetings und WorkshopsIllustration: Business vector created by rawpixel.com - www.freepik.com