Organisationen sind überlebensfähiger, wenn jede:r im Unternehmen versteht, wie Wert generiert wird, wie er oder sie selbst dazu beiträgt und welche Tätigkeiten verzichtbar sind. Vor allem aber sollten es diejenigen verstehen, die Organisationen designen.
Ich meine nicht, dass ihr eure Organigramme an die Wand hängen und mehr miteinander reden sollt. Ja, Kommunikation ist wichtig, aber seht euch zuerst an, wie in eurer Organisation wirklich Wert generiert wird. Ihr werdet feststellen, dass über mehrere „Wege“ Wert eingebracht wird, der dann in Form von Kundenkäufen zu Outcome umgewandelt wird, während andere scheinbar wertschöpfende Tätigkeiten zu keinen Outcomes führen. Wenn ich mit einer Organisation arbeite, ist es mein Ziel, diese Wertströme zu finden und die Organisation entlang dieser auszurichten.
Die eigentliche Frage lautet also:
Keine Sorge, ihr müsst nicht bei null anfangen und wirklich jedem kleinen Wertbaustein auf den Grund gehen. Demnach gibt es zwei Ebenen von Wertströmen und insgesamt vier Wertströme:
Auf Wertstromebene 1 wird für den Kunden direkt spürbarer Wert generiert. Diese Wertströme haben oberste Priorität:
1. Kundenwertstrom (Customer Journey)
2. Operationaler Wertstrom (Aktivitäten in der Organisation mit direktem Kunden- und Nutzerkontakt)
Auf Wertstromebene 2 wird ebenfalls Wert für den Kunden generiert bzw. werden Hindernisse für die Wertgenerierung abgebaut. Diese Wertströme wirken sich in der Regel nicht unmittelbar, sondern indirekt oder erst mittel- bis langfristig auf den Kundenwert aus:
3. "Business Enabling"-Wertstrom (Aktivitäten im Unternehmen, die Aktivitäten der Wertstromebene 1 und 2 unterstützen, z. B. Controlling oder HR)
4. Entwicklungswertstrom (Aktivitäten im Unternehmen, die die Aktivitäten der Wertstromebene 1 und 2 optimieren)
Diese vier Wertströme sind universal, egal, ob ihr für einen Automotive-Konzern, einen Versandhändler oder eine gemeinnützige Organisation arbeitet.
Zu den Wertebenen und ihren Wertströmen habe ich vor einiger Zeit diese beiden Videos aufgenommen, in denen ihr genauer erfahrt, wie die einzelnen Wertströme aussehen und wie ihr eure Organisation danach strukturieren könnt. Wenn ihr lieber lest, dann schaut in das PDF, das ich euch hier ebenfalls anhänge: „Wie lassen sich Unternehmen im Kontext „Ablauforganisation“ designen?“
Wenn ihr hands-on lernen wollt, selbst die Wertströme eurer Organisation zu analysieren und in der Folge die Organisation danach zu schneiden, dann lade ich euch ein, an meinem Training „Agile Wertstromanalyse“ teilzunehmen. Schreibt mir gerne eure Fragen und Anmerkungen in die Kommentare.
https://www.youtube.com/watch?v=cnaNPIP6dkU&t=147s
https://www.youtube.com/watch?v=aZH9p4yafmw