Den ersten Beitrag zum Transition-Team-Modell habe ich dem Transition Team gewidmet. Die Aufgabe dieses Teams ist es, jene Probleme innerhalb der Organisation transparent zu machen, welche das Unternehmen daran hindern, das richtige Produkt schnellstmöglich zu entwickeln. Darüber hinaus ist das Transition Team verantwortlich, die identifizierten Hindernisse in eine Reihenfolge zu bringen und dafür zu sorgen, dass diese beseitigt werden. Ebenso übernimmt dieses Team die Kommunikation ins Unternehmen hinein und versucht, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beteiligen sowie Möglichkeiten zu schaffen, bei der Veränderung des Unternehmens „mitzumachen“.Den zweiten Beitrag widmete ich der Pilotgruppe. Sie hat die Aufgabe, unternehmensweite Hindernisse, die nicht schnell zu beheben sind, zu lösen. Teil dieses Teams sind Freiwillige und ExpertInnen, die sich um eine bestimmte Problematik kümmern und die Gruppe nach deren Lösung wieder auflösen. Die Einhaltung und Implementierung ins Unternehmen führt das Transition Team durch.Komplettiert wird das Transition-Team-Modell durch eine weitere wichtige Gruppe, die ich im Folgenden vorstellen möchte: die Scrum Teams.
Grundsätzlich sind Scrum Teams Entwicklungsteams, die nach Scrum arbeiten. Sprich: Sie bestehen aus einem Product Owner, einem ScrumMaster und einem Team aus Entwicklern, die zu 100 Prozent an diesem Produkt arbeiten. Das gilt auch für den Product Owner und den ScrumMaster.Die Scrum Teams führen zudem alle klassischen Scrum Meetings durch: Sprint Planning 1, Sprint Planning 2, Daily, Refinement, Review und Retrospektive. Der Sprint-Rhythmus beträgt dabei zwei Wochen und am Ende steht ein nutzbares Produkt zur Verfügung.Da sich viele Unternehmen schwertun, die nötigen Rahmenbedingungen für die Teams vollständig herzustellen, fangen wir damit an, alle Impediments aufzunehmen und zu priorisieren. Die auftauchenden Hindernisse dürfen diese Scrum Teams umgehen, um schnell ein erstes Produkt zu liefern. Jedoch werden diese Hindernisse an das Transition Team kommuniziert, um aufzuzeigen, an welchen Stellen die unternehmensinternen Strukturen die schnelle Lieferfähigkeit bremsen.Im Grunde sind die Scrum Teams also Vorlagengeber für die Organisation. Denn mit ihrer Arbeit kann das Unternehmen erkennen, an welchen Schrauben es drehen muss, um die Rahmenbedingungen für eine rasche Lieferung zu verbessern. Jetzt kann das Unternehmen mithilfe der Pilotgruppen und des Transition-Teams Lösungen erarbeiten, die dem Unternehmen helfen, schneller zu werden, sich neu zu definieren und positionieren. Dabei geht das Ziel aber immer weit darüber hinaus, einfach nur schnell zu liefern. Es geht auch darum, dass die Menschen ihren Job leichter erledigen können, ohne dass ihnen allzu viele Prozesse und Regeln dabei im Weg stehen.
Wir bei borisgloger starten gerne mit drei Scrum Teams. Dabei sollte eines der Projekte ein wirklich wichtiges sein. Warum? Weil dieses Projekt so auch die gewünschte Dringlichkeit erzeugt, wodurch die neu eingeführten agilen Methoden die nötige Relevanz bekommen und das Management offener für Veränderungen ist.Als Zweites schlagen wir ein Projekt vor, bei dem die Menschen freiwillig mitarbeiten wollen. Der Grund ist ein sehr pragmatischer. Es geht darum, zu zeigen, wie sich die Teams und die Lieferungen verändern, wenn Menschen freiwillig an etwas arbeiten.Das dritte Projekt sollte möglichst viele Schnittstellen zu anderen Systemen und Abteilungen haben. Denn in diesem Fall zeigt sich sehr schön, wie langsam ein Unternehmen wirklich liefert, wenn es viele Abhängigkeiten hat und unzählige Entscheider mitwirken.
Mit der Auswahl an Projekten, welche ich in diesem Beitrag vorgestellt habe, und dem Transition-Team-Modell allgemein setzen Sie wichtige Schritte, um die Veränderungsgeschwindigkeit und dadurch die Liefergeschwindigkeit zu erhöhen. Dennoch ist und bleibt eine agile Transition ein komplexes Vorhaben, das einen tiefen Eingriff in die gewohnte Organisation und damit viel Fingerspitzengefühl verlangt. Wir stehen Ihnen mit unseren Erfahrungen aus zahlreichen Transitionen dabei gerne zur Seite.