Kurz vor 9:00 Uhr an einem Samstag im November 2017Zwei Berater von borisgloger consulting bereiten ein Taskboard mit der Agenda vor. Sie treffen damit die letzten Vorbereitungen für einen Workshop zum Thema „Agiles Arbeiten“ in den Räumlichkeiten des Social Impact Labs in Stuttgart, das mit dem #WirkungsschafferStipendium soziale Startups unterstützt.Moment mal, Startups und Social Impact Lab? Normalerweise beraten wir doch eher Konzerne bei deren agiler Transition. Was ist hier los?
Im Frühjahr 2017 keimte bei borisgloger consulting die Idee auf, sich stärker sozial zu engagieren und somit zu einem gesellschaftlichen Wandel beizutragen. Basierend auf dem Prinzip der Freiwilligkeit entstand eine kleine Truppe – bestehend aus Ronny Jusciak, Michael Friedmann und unserer ehemalige Kollegin Cathleen Spröte –, die sich des Themas annahm und gemeinsam eine erste Vision entwickelte.Es wurde schnell klar, dass das Social Impact Lab in Stuttgart eine hervorragende Möglichkeit bietet, mit sozialen Startups, die sich beispielsweise mit Lösungen für direkte Demokratie in Zeiten der Digitalisierung befassen oder mit lokal in Krisenregionen gebrautem Craftbier eben diese Regionen unterstützen, in Kontakt zu kommen und ihnen im Rahmen eines Workshops das agile Arbeiten nahe zu bringen. Gesagt getan, und so nahmen wir Kontakt mit Tom Krug, dem Lab Manager in Stuttgart auf, um unsere Vision zu konkretisieren und ihr einen Rahmen zu geben. Tom war begeistert von unserer Idee, einen solchen Workshop mit den Startups durchzuführen und unterstützte uns dabei.Die Frage, die uns beschäftigte, war: Welchen Mehrwert bringt agiles Arbeiten für soziale Startups? Bereits nach dem ersten Gespräch war klar, dass sich auch soziale Startups mit ähnlichen Herausforderungen wie unsere Kunden in der Industrie konfrontiert sehen. Startups haben großen Bedarf, ihre Projekte effizient zu gestalten. Konkret legten wir die Schwerpunkte auf die Fragen: Wie wird Feedback des Kunden in die Produkte integriert? Wie kann Transparenz geschaffen werden und wie kann eine Priorisierung erfolgen?
Nach der Vorstellungsrunde und der Vorstellung der Agenda tauchen wir auch schon in den ersten Themenblock „Scrum“ ein. Mit Hilfe des Ballpoint Games machen wir den Scrum Flow auf spielerische Weise erlebbar und animieren die Teilnehmer zum aktiven Mitmachen. Wir stellen die Scrum Rollen, Flow sowie Werte und Prinzipien vor. Zum Abschluss des Themenblocks führen wir die User Story ein und zeigen, was dabei zu beachten ist.Der Vormittag ist wie im Flug vergangen und wir stehen kurz vor der Mittagspause. Bevor es jedoch in die Pause geht, fragen wir die Teilnehmer, welche Themengebiete sie am meisten interessieren, vor welchen konkreten Problemen sie mit ihren Startups momentan stehen und priorisieren somit die Agenda für den restlichen Tag. Besonders interessant finden die Teilnehmer die Themen Tools und Lean Startup.
Nach einer Mittagspause gehen wir gestärkt zurück in den Workshop und beginnen den Nachmittag mit einer interaktiven Übung. Thema ist das User Story Mapping – damit erstellen wir zusammen eine Journey für unseren morgendlichen Weg zur Arbeit.Besonderes Interesse haben die Teilnehmer an den Tools, die es für das agile Arbeiten ja zur Genüge gibt. Da viele der Teams remote und verteilt an verschiedenen Standorten arbeiten, stellen wir kurz die wichtigsten Tools vor, die die Teilnehmer nutzen können, um ihre Arbeit transparent zu machen.Nach diesem Ausflug in die Tool-Welt kehren wir zum Lean-Startup-Modell zurück und erklären die Konzepte des Minimum Viable Product und des Build-Measure-Learn-Zyklus. Uns war wichtig, dass die Teilnehmer verstehen, wie Nutzenhypothesen möglichst schnell geprüft werden können, um bei Bedarf eine Anpassung der Strategie vorzunehmen.
Nach einer kurzen Kaffeepause widmen wir uns im letzten Themenblock den verschiedenen Methoden zur Priorisierung und zeigen anhand der Persona, wie sich User-Rollen interpretieren lassen. Spontan und auf Wunsch der Teilnehmer besprechen wir schließlich noch die konkreten Herausforderungen eines der teilnehmenden Startups.
Wir haben alle Themengebiete für diesen Tag durchgearbeitet, somit steht für das Ende dieser Iteration nur noch die abschließende Retrospektive mit den Teilnehmern an. Ganz in Scrum-Manier führen wir eine echte Starfish-Retrospektive in der Kreisarbeit durch, um das Feedback der Teilnehmer und Anregungen für Verbesserungen einzusammeln.Erschöpft, aber glücklich packen wir zusammen und dokumentieren noch die Flipcharts für die Teilnehmer.Im Nachgang haben die Teilnehmer natürlich eine ausführliche Dokumentation des Workshoptages sowie eine weiterführende Video- und Leseliste erhalten.Vielen Dank nochmals an die Teilnehmer für Ihre aktive Mitarbeit, Tom für die Organisation und an Boris für den Gestaltungsspielraum. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns auf eine weitere Zusammenarbeit!Viel Erfolg bei euren Projekten wünschen euch Ronny & Michael