Eine Alltagssituation in der Teamarbeit. "Ich habe da mal ein Problem/eine Frage und brauche kurz eure Hilfe." Schnell wird das Problem oder die Fragestellung in der Gruppe hin und her diskutiert. Lösungen werden vorgeschlagen, Tipps und Ratschläge gegeben, wieder verworfen, jeder meint es ja nur gut. Der Fragesteller gerät irgendwie plötzlich in den Hintergrund, ja manchmal regelrecht ins Abseits, weil heftig um richtig oder falsch debattiert wird. Jeder nimmt sich und seinen Vorschlag besonders wichtig und ist überzeugt, dass nur mit seiner Lösung dem Kollegen geholfen ist. Der wollte eigentlich nur einige Ideen und gar keine Ratschläge, die ja manchmal auch „Schläge“ sein können. Die Zeit vergeht, man kommt nicht so recht weiter, Frust oder gar Ärger machen sich breit.Eine Möglichkeit, solche oft wenig funktionalen Debatten zu vermeiden, ist das Vorgehen nach dem Ideenkorbprinzipzur kollegialen Problemlösung. Dieses kollektive Problemlösungsverfahren ist sowohl eine Methode als auch eine Grundhaltung. Er bietet methodisch ein ressourcenfokussiertes Vorgehensmodell, das nach dem sogenannten "Hebammenprinzip" funktioniert. Die Hebamme ist die entsprechende Metapher für die Haltung der Teilnehmer zur Realisierung des Ideenkorbs. Die Mutter, nicht die Hebamme bringt ja das Kind zur Welt. Letztere bringt ihr Know-how und ihre Unterstützung als Dienstleistung ein. Der Ideenkorb gibt eine klare Ablaufstruktur vor und wirkt über einfache Regeln und Rollen. Er bietet sich immer dann an, wenn ein Einzelner eine Problemfrage an eine Gruppe oder ein Team hat und sozusagen "Hebammen" für seine schnelle Problemlösung braucht.
Wenn diese strukturierte Vorgehensweise von allen Beteiligten mit Disziplin,Dienstleistungsbewusstsein und im guten Dialog praktiziert wird, ist das Ideenkorbprinzip in der Regel eine effektive Bereicherung kollektiver Problemlösung und Ideenfindung. Anfangs erfordert es evtl. etwas Übung, um die entsprechenden Grundhaltungen zu integrieren, kann dann aber erfahrungsgemäß meist schnell in die Teampraxis integriert werden.Unzählige Tipps und Tools für den Teamalltag gibt es in den Trainings mit Dieter Rösner. Weitere Informationen gibt es hier.