Produktentwicklung und Innovation haben viel mit Leidenschaft und Kreativität zu tun. Doch leider kommen diese in unserer täglichen Arbeit häufig viel zu kurz. Neue Technologien ändern die Spielregeln am Markt, der Druck auf das Management und die MitarbeiterInnen steigt und doch fehlen die bahnbrechenden Innovationen im Unternehmen. Man hat ständig das Gefühl, 10 Dinge gleichzeitig erledigen zu müssen, ist andauernd auf dem Sprung von einem Meeting ins nächste und hetzt trotzdem nur dem nächsten Trend hinterher.Diese Arbeitsweise ist nicht nur ineffizient, sondern macht auch niemandem Spaß! Wie hoch kann da überhaupt noch die Motivation sein, um Kreativität und Leidenschaft in die Arbeit zu stecken? Viel lieber nutzt man diese dann in seiner Freizeit oder nebenberuflich.Wie viel schöner wäre es da, Teil eines High-Performance-Teams zu sein, das immer die neuesten Methoden und Technologien nutzt, um Innovationen innerhalb kürzester Zeit auf den Markt zu bringen. Durch iteratives und inkrementelles Vorgehen sind diese Teams immer ganz nahe am Kunden und finden selbst für die komplexesten Marktanforderungen eine Lösung. Aber was ist deren Geheimrezept? Wie arbeiten diese Teams?
Natürlich spielen die Rahmenbedingungen eine große Rolle, in denen sich diese Teams bewegen. Doch ebenso wichtig sind ihr Mindset und ihre Zusammensetzung. Agile Entwicklungsteams zeichnen sich vor allem dahingehend aus, dass alle notwendigen Kompetenzen versammelt sind, die zur Entwicklung eines Produkts benötigt werden. Durch diese Crossfunktionalität ist das gesamte benötigte Expertenwissen im Team vorhanden, wodurch sich neue Sichtweisen und Lösungsideen für die jeweiligen Anforderungen ergeben.Diese Teamzusammensetzung bedeutet jedoch auch ein Umdenken für jeden Einzelnen. Denn die Teammitglieder müssen die Meinungen der anderen (auch wenn diese fachfremd sind) nicht nur akzeptieren, sondern auch offen annehmen und auf diesen aufbauen. Dabei können Softwareprogrammierer und Marketingspezialisten in einer Diskussion schon mal gezwungen sein, ihre gewohnte Denkweise ad acta zu legen.
Ein weiterer ausschlaggebender Faktor ist die Arbeitsweise von High-Performance-Teams. An dieser Stelle möchte ich Sie dazu einladen, den letzten Monat Revue passieren zu lassen und die Arbeitspakete zu zählen, an denen Ihr Team gearbeitet hat. Anschließend zählen Sie jene, die fertiggestellt wurden. Im Optimalfall hat Ihr Team mindestens so viele Arbeitspakete fertiggestellt, wie bearbeitet wurden.In der Realität arbeiten wir jedoch häufig an vielen Dingen gleichzeitig, ohne etwas Konkretes zu liefern. Oder wir sind so effizienzgetrieben, dass wir bei der fortwährenden Prozessoptimierung völlig vergessen, worauf es wirklich ankommt: nämlich, Dinge fertigzustellen und einen Mehrwert für das Unternehmen zu generieren. Erfolgreiche agile Teams arbeiten nicht an tausend Dingen gleichzeitig, sondern liefern das, was sie versprochen bzw. committet haben.Es geht also um eine kontinuierliche Lieferung in definierter Qualität. Der Fokus der High-Performance-Teams liegt darauf, ein Produkt in einer gewissen Kontinuität weiterzuentwickeln oder fertigzustellen, wodurch eine viel zuverlässigere Voraussage der durchschnittlichen Bearbeitungszeiten und somit ein zuverlässigeres Commitment möglich ist. Zudem arbeiten die Teams in einem langfristig nachhaltigen Modus, der nicht nur ressourcenschonend für die MitarbeiterInnen selbst ist, sondern auch die Qualität des Produkts steigert.Im Mittelpunkt der Arbeitsweise steht für die Teammitglieder zudem die kontinuierliche Verbesserung. Sei es die Optimierung der Arbeitsweise oder die Verbesserung des Produkts: Durch regelmäßige Feedbackschleifen stellt das Team sicher, dass seine Entwicklung die Anforderungen des Marktes trifft und ein tatsächliches Bedürfnis des Kunden stillt. Diesen Kundenfokus wird das Team jedoch erst dann richtig leben, wenn es die Verantwortung für das zu entwickelnde Produkt übernimmt. Und diese Verantwortung werden Teams nur übernehmen, wenn sie selbstbestimmt und selbstorganisiert arbeiten können. Das bedeutet zum einen, dass das Team selbst entscheiden darf, wie viel es innerhalb einer gewissen Zeit umsetzen kann bzw. auf wie viele Dinge es sich gleichzeitig fokussieren möchte. Und zum anderen, dass das Expertenteam darüber entscheidet, wie es die Umsetzung angehen wird. Das bedeutet ein Umdenken nicht nur innerhalb des Teams, sondern in der gesamten Organisation.Ein weiterer Erfolgsfaktor von High-Performance-Teams liegt in der Lieferung der versprochenen Qualität. Den Teams ist also bei Start einer Aufgabe klar, wann diese fertig sein wird bzw. welche Akzeptanzkriterien erfüllt sein müssen und anhand welcher Tests das überprüfbar ist.
Neben Mindset und Arbeitsweise zeichnen sich High-Performance-Teams durch eine hohe gruppendynamische Reife aus. Die Teammitglieder können sich blind vertrauen und effektiv Hand in Hand zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit funktioniert also ohne großen Aufwand respektvoll und wertschätzend. Für diese Art der Kollaboration ist eine gewisse Stabilität innerhalb des Teams notwendig. Denn mit jeder Änderung der Teamzusammensetzung müssen sich die Mitglieder innerhalb der Gruppe wieder neu orientieren, ihre Rollen finden und ihre Arbeit organisieren. Doch ein Team ist am produktivsten, wenn es gemeinsam Leistung erbringt. (1)
Diese Arbeitsweise und das neue Mindset sind zu Beginn für viele Teams nicht intuitiv. Sobald man sie jedoch anwendet und erlebt, überzeugen sie schnell durch ihre Vorteile undhelfen dabei, sich wieder auf das Wesentliche zu fokussieren: Zusammenzuarbeiten, um Dinge fertigzustellen, Produkte auf den Markt zu bringen und nicht nur zu arbeiten um der Arbeit Willen.Auch Sie möchten Ihren Teil zu einem hochproduktiven agilen Team beitragen? Oder Sie sind Produkt-/Softwareentwickler und wollen ihre Perspektive um die agile Arbeitsweise erweitern? Melden Sie sich für unser neues Training zum Agile Team Member an! Wir können Ihnen helfen, Agilität zu verstehen, passende Arbeitsmethoden kennenzulernen und anzuwenden sowie agiles Teamwork zu erleben.(1) vgl. Tuckman Phasenmodell