5 Top-Gründe fürs Visualisieren

Haben Sie diesen Satz schon einmal gehört: „Ich habe es nicht verstanden, können wir das aufzeichnen?“ Genau solche Aussagen zeigen mir, wie wichtig die Kombination von Texten, Bildern und Gesprochenem ist, um relevante Informationen erfolgreich zu kommunizieren. Es ist bewiesen, dass das menschliche Gehirn visuelle Eindrücke viel schneller verarbeiten kann als andere. Wenn ich Unternehmen bei der agilen Transformation begleite, mache ich schwer greifbare Dinge gerne mit Visualisierungen sichtbar.

Das hier sind meine 5 Top-Gründe, warum jeder visualisieren sollte. Diese habe ich mit einem Sketch-Programm auf meinem iPad gezeichnet, Sie können aber auch Flipchart-Papier verwenden.

1. Komplexe Zusammenhänge verdeutlichen

Sie kennen das sicherlich, wenn jemand anfängt etwas zu erklären und man so schnell mit dem Denken des anderen gar nicht mitkommt. Erst recht bei komplexen Themen sind wir beim reinen Zuhören schnell verloren und wir merken, wie der Kopf schon kurz vorm Platzen ist. Deshalb ist es von Vorteil, das Gedächtnis mit visuellen Bildern zu unterstützen und zu entlasten.

So würde ich beispielsweise den Ablauf für einen Workshop visualisieren:

Das hier ist eine Beispielagenda für ein Agile Sketching Training:

2. Gemeinsames Verständnis durch gemeinsame Sprache

Das Sprichwort: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ stimmt! Oft haben wir unterschiedliche Wahrnehmungen von denselben Begriffen. Durch intensives Darübersprechen und Skizzieren verstehen wir uns besser.

Ein Beispiel: Wenn der Begriff „Iteration“ noch nicht bei jedem verankert ist, trägt diese Visualisierung zum einheitlichen Verständnis bei.

3. Schafft Orientierung

Besonders bei Veränderungsprozessen brauchen wir Orientierung. Mit Visualisierungen vermitteln wir die notwendige Klarheit. Ebenso decken Visualisierungen Missverständnisse auf, indem während eines Gesprächs Schritte und Teilergebnisse für alle einheitlich dargestellt werden. Außerdem werden Gedanken explizit gemacht, die vorher vielleicht nur implizit vorhanden waren. Denn Visualisierungen verlangsamen und vertiefen das Gespräch.

Ein Beispiel: So kann der Weg dargestellt werden, den Impediments innerhalb einer Organisation gehen, um gelöst zu werden.

4. Gedächtnisstütze

Unser Gehirn verarbeitet visuelle Eindrücke am besten. Tanja Staibano schrieb 2000 in einem Artikel: „Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass 80 Prozent von allem, was im Gedächtnis behalten wird, durch die Augen aufgenommen wird.“ Bilder bleiben uns also besser in Erinnerung. Außerdem kann das Gehirn eine Information in Bildern innerhalb von Sekunden aufnehmen, bei Texten braucht es für dieselbe Information wesentlich mehr Zeit.

Ein Beispiel: Diese Zeichnung stellt mit wenigen Elementen dar, dass zwei technische Profis Informationen austauschen.

5. Höhere Aufmerksamkeit

Wie beim ersten Punkt schon erklärt, werden komplexe Themen in Visualisierungen übersichtlicher dargestellt und die Zusammenhänge für den Betrachter nachvollziehbarer gemacht. Das fördert die Aufmerksamkeit und regt den Informationsaustausch an.

Ein Beispiel nach "Aligned Autonomy" von Henrik Kniberg.

Sie sind dran!

Das sind meine 5 Top-Gründe dafür, warum jeder visualisieren sollte. Die gute Nachricht: Jeder kann lernen, effektiv zu visualisieren und dabei für ein besseres Verständnis zu sorgen. Genau diese Fähigkeiten vermitteln wir an die Teilnehmenden unserer Agile Sketching Trainings. Was sind Ihre Erfahrungen und Gedanken zum Visualisieren und Skizzieren?

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Melanie Schaffers
January 12, 2021

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