In vielen meiner Projekte bei national und international agierenden Bankengruppen ist sie aktuell ein großes Thema: die EU-Taxonomie, die eine unmissverständliche Ausrichtung der Nachhaltigkeitsziele festlegt. Sie gibt einige, wenn auch noch nicht alle Antworten auf die Frage, was Banken auf dem Weg zu Nachhaltigkeitszielen tun müssen. Mit ihren Kriterien zur Beurteilung von umweltverträglichen, wirtschaftlichen Aktivitäten liegt ihr Fokus primär auf der ökologischen Komponente der Nachhaltigkeit.
Aus meiner Sicht ist die Taxonomie-Verordnung der EU eine echte Chance, Geschäftsmodelle zu transformieren, denn sie verlangt eine durchgehende Integration von ökologischen Aspekten in Kern- und Querschnittsaktivitäten der Banken.
Die Regeln sind also da, doch zur konkreten Umsetzung ist die Taxonomie-Verordnung zurückhaltend. Hier kommen agile Prinzipien ins Spiel, die dieses komplexe Vorhaben Schritt für Schritt strukturieren.
Nachhaltigkeitsziele sind groß und komplex, sodass man sich ihnen nur etappenweise annähern kann. Die Kunst besteht darin, die Komplexität zu reduzieren und die Unsicherheiten in Chancen zu verwandeln. Und dies gelingt am besten mit einer agilen Vorgehensweise: Um die Herausforderungen zu stemmen, müssen viele Unternehmensbereiche Hand in Hand in crossfunktionalen Teams zusammenarbeiten. Der agile Rahmen hilft dabei, das Silo-Denken zu durchbrechen und Nachhaltigkeit aus einer ganzheitlichen Perspektive zu gestalten.
Dass Agilität eine echte Chance für das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele ist, verdeutlicht die nach dem britischen Professor Ralph D. Stacey benannte Stacey-Matrix. Sie wird genutzt, um den sinnvollen Einsatz agiler Methoden zu beurteilen.
Die vertikale Achse spiegelt das WAS, also die Anforderungen an ein Vorhaben, wider. Diese können bekannt und eindeutig oder unbekannt und mehrdeutig sein.
Die horizontale Achse stellt das WIE, also Strategien und Technologien, mit welchen die Anforderungen bestmöglich umgesetzt werden können, dar. Auch diese können bekannt oder unbekannt und völlig neu sein.
Auch wenn die Taxonomie-Verordnung und ESG-Kriterien relativ klar definiert sind, können diese im Zeitverlauf ergänzt oder sogar abgeändert werden. Daher sind diese Anforderungen trotz ihrer bestehenden Präzision im mittleren bis unbekannten Bereich zu verorten. Auch die Strategien und die Technologien zur Umsetzung der Taxonomie-Verordnung und der ESG-Kriterien liegen in einem noch relativ unbekannten Bereich und sind im selben Bereich der Matrix verortet. Genau dort ist die agile Vorgehensweise sinnvoll, denn sie reduziert die Komplexität und das Chaos und ermöglicht Banken, sich iterativ den Nachhaltigkeitszielen anzunähern.
Erfolgreiche nachhaltige Banken wie die GLS Bank oder die Sparda Bank München haben als Vorbilder bereits bewiesen: Sich auf die veränderten Rahmenbedingungen einzulassen und mit diesen mitzuschwingen, bietet die größten Chancen.
Agiles Vorgehen ermöglicht Banken:
Mit einem ganzheitlichen Transformationsansatz unterstütze ich dabei, den Nährboden für die nachhaltige Transformation zu setzen und Nachhaltigkeitsziele zu verwirklichen. Das erfordert einen Prozess des Einbindens, des Verstehens, der gemeinsamen Gestaltung des iterativen Prozesses. Und dies ist meine Kompetenz. LET’S TALK!
Titelbild: Visual Stories || Micheile, Unsplash