Bei unserem zweiten Unternehmerstammtisch im Juli gingen wir über den reinen Austausch hinaus und suchten gemeinsam Lösungen für unsere aktuellen Herausforderungen durch Corona. Eine Weinverkostung gab’s auch wieder. (Lesen Sie auch "Ein Unternehmernetzwerk entsteht #1 – Der Anfang".)Wir alle hatten es geschafft, fast ein neues Normal in unsere Unternehmen zu bringen. Das heißt nichts anderes, als dass wir gelernt hatten, z.B. mit Kurzarbeit umzugehen, Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Homeoffice zu halten und unser bisheriges Geschäft auf remote umzustellen. Jedes dieser drei Beispiele ist für sich genommen schon eine große Herausforderung, vor die COVID-19 Unternehmer und Unternehmerinnen gerade geballt stellt. Ich freue mich sehr, dass wir einen Kreis gefunden haben, in dem wir uns offen darüber austauschen.
Neben den sichtbaren Veränderungen haben wir auch unbewusst viel dazu gelernt. Ute (Oldenburg) gab uns Einblick in die „Corona-Retrospektive“, die sie mit ihren Führungskräften durchgeführt hat. Denn vormals gleiche Situationen führen in Corona zu anderen Handlungsimpulsen und sogar anderen Leitmaximen bei Führungskräften. Was früher ein No-Go in manchen Unternehmen war, geht plötzlich (z.B. Homeoffice oder abweichende Arbeitszeiten in Teams). Neue Führungsthemen kommen hinzu, z.B. muss man schneller und pragmatisch die richtigen Fachexperten und -expertinnen in einer Telefonkonferenz an einen virtuellen Tisch holen können, auch wenn dafür klassische Hierarchiewege umgangen werden müssen.
Noch ein Thema, das wir diskutierten, war „Exnovation“: Corona hat uns gezeigt, dass es nun notwendig ist, Altes einfach mal „wegzulassen“, damit die Chance da ist, das – ungewollte – Neue auszuprobieren, anstatt wie vor Corona zwanghaft Innovationen hervorbringen zu wollen und gleichzeitig alles andere zu erhalten. Exnovation („wegschmeißen und dabei Neues entstehen zu lassen“) statt Innovation(szwang). Ich persönlich hoffe, dass wir das konsequent durchziehen und nicht darin verfallen, alte Prozesse wieder aufleben zu lassen! Nur so kann meiner Meinung nach wirklich Neues entstehen.Ehrlicherweise haben wir im zweiten Austausch aber tatsächlich mehr Erkenntnisse ausgetauscht als echte Lösungsansätze. Das hat uns bewogen, konkrete Themen zu benennen, die wir beim nächsten Mal weiter diskutieren wollten, wie z.B. „Wie werden sich Bürogebäude verändern und wie müssen sie sich verändern, damit sie mehr als Hub funktionieren? Soli statt Silo“ oder „Wie können wir uns gegenseitig unterstützen, wenn der richtige wirtschaftliche Crash noch kommt?“ Es war ein schöner, ungezwungener Austausch, trotz der immer noch ernsten Situation. Auch das geht! An diesem Unternehmerstammtisch jedenfalls.
Sind Sie auch als Entrepreneurinnen/Intrapreneure gerade dabei, viel auszuprobieren? Tauschen wir uns aus! Keiner kennt gerade die richtigen Lösungen, und nur der Diskurs mit den richtigen Menschen eröffnet Lösungsräume. Ich freue mich über Ihr Feedback zu meinem Beitrag hier und auf Social Media.Wie wir Lösungsräume geöffnet haben, erzähle ich Ihnen im dritten Teil: Ein Unternehmer-Netzwerk entsteht #3 – Lösungsräume aufmachen
#2 – Erste Erkenntnisse aus Corona
Bild: Pexels License, Startup Stock Photos