Neulich beim Kunden fragte mich ein Teammitglied, ob der Scrum-Ansatz eigentlich von Freelancern stammt. Nach all dem, was er bisher gehört und erlebt habe, sei er sich sicher, dass der Ansatz von Freelancern stammt und auch für Freelancer gedacht ist. „Weswegen?“ fragte ich ihn. „Weil das Team seine eigenen Technologien verwenden darf. Hauptsache, der Kunde bekommt die gewünschte Funktionalität. Und weil jeder viel Verantwortung trägt und viel mit dem Kunden kommuniziert.“ Ich sagte ihm, dass der Ansatz tatsächlich die Eigenverantwortung und Loyalität so steigert, dass man sich auch als Teammitglied wie ein Unternehmer im eigenen Unternehmen fühlen kann. Und dass das auch gut so ist. Er fand das auch gut und war begeistert von seiner Idee. Er ließ nicht locker und sagte: „Und dass wir dann ein Review machen und Feedback vom Kunden einholen und das im nächsten Sprint Planning einfließen lassen. Das machen Freelancer doch auch! Wir kitzeln aus dem Kunden heraus, was er denn eigentlich von uns haben will und überlegen uns im Nachgang, wie wir es dann umsetzen werden.“ Obwohl Scrum nicht dezidiert für Freelancer und auch nicht von Freelancern entwickelt wurde, so gab ich ihm dennoch Recht, was die genannten Parallelen angeht.Ziel von Scrum ist es ja, dass jeder innerhalb des Scrum-Teams sich stärker mit dem Produkt identifiziert und entsprechend wie ein Unternehmer handelt: Was will eigentlich der Kunde? Was bringt den höchsten Business Value? Wir müssen hohe Qualität liefern! Wir wissen, wo die Reise mit dem Produkt hingeht!Ja, im Prinzip hat er Recht. Letztendlich sind alle Scrum-Team-Mitglieder wie viele Freelancer, von denen jeder Einzelne bemüht ist, seine Aufgabe bestmöglich abzuliefern, um ein gutes Produkt und eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen. Nur mit dem Unterschied, dass letzten Endes die Gesamtleistung der Teammitglieder zählt und wir uns im sicheren Schoß eines Unternehmens befinden.