Der Ausgangspunkt dieses Beitrags war eine Diskussion zum Thema Testautomatisierung und die Frage, wie deren Vorteile und Nutzen einfach kommuniziert werden können. Mit welchem Beispiel aus der alltäglichen Praxis lässt sich die Testautomatisierung für Software am besten vergleichen? Mir fiel folgender Vergleich ein: Ist denn die Testautomatisierung nicht eigentlich eine Versicherung für die entwickelte Software?Aber der Reihe nach. Per Definition sind Versicherungen dazu da, ein mögliches Risiko für einen Schadenseintritt abzusichern [1]. Da Software heute in vielen Unternehmen essentiell für deren Wertschöpfungsprozesse ist oder sogar die Wertschöpfung darstellt, ist deren Berücksichtigung für das Risikomanagement des Unternehmens nicht nur sinnvoll, sondern notwendig. Im Rahmen des Risikomanagements müssen mögliche Schadensfälle definiert und bezüglich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und -schwere klassifiziert und priorisiert werden.Stellt euch vor, dass das betrachtete Unternehmen 50% seines Umsatzes mit Hilfe eines Online-Shops erwirtschaftet und in diesem wegen eines Softwarefehlers mehrere Stunden keine Bestellungen getätigt werden können. Im realen Leben ein Worst-Case-Szenario, das immer wieder auch renommierte Shop-Betreiber trifft.In der Lehre des Risikomanagements gibt es verschiedene Varianten, mit einem Risiko umzugehen. Das Risiko kann in Kauf genommen, minimiert, an Dritte übertragen oder gar vermieden werden. [2]Viele Firmen entscheiden sich bei Software unbewusst für die erste Variante, da sie diese Schadensfälle gar nicht berücksichtigt, geschweige denn berechnet haben. Erst wenn der Schaden eintritt, wird sich ein Unternehmen seines ausgesetzten Risikos bewusst. Dabei wäre es doch so einfach, das Risiko mit Hilfe einer Versicherung auf ein akzeptables Maß zu minimieren. Diese Versicherung ist die Testautomatisierung. Mit Hilfe unzähliger automatisierter Tests werden regelmäßig alle wichtigen Funktionalitäten der Software auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet. Diese Tests liefern somit regelmäßig Feedback über das aktuelle Risiko, das von der Software ausgeht. Mit Hilfe von Statistiken und Auswertungen können diese Daten dann in eine unternehmensweite Risikoüberwachung integriert werden.Testautomatisierung sichert so nicht nur nachhaltig die Qualität und Wartbarkeit der Software, sondern verschafft auch ein Gefühl der Sicherheit, die eigene Software „im Griff“ zu haben. So let us start coding test driven![1] Wiktionary: http://de.wiktionary.org/wiki/Versicherung[2] Ahrendts, F.; Martin, A.: IT-Risikomanagement leben! Wirkungsvolle Umsetzung für Projekte in der Softwareentwicklung. Berlin: Springer Verlag, 2008.