In einigen Organisationen beschleicht mich immer wieder das Gefühl, dass eines der Hauptziele des Managements die möglichst hundertprozentige Auslastung der Mitarbeiter ist. Ob diese Zeit wirklich sinnvoll für Projekte genutzt wird, ist in vielen Fällen zweitrangig. In Besprechungen, in denen diskutiert wird, wie die einzelnen Mitarbeiter für eine effiziente Auslastung zu Projekten zu „dispatchen“ sind, muss ich immer an folgende Melodie denken:https://www.youtube.com/watch?v=NmCCQxVBfyM
Als Kind konnte ich mich stundenlang mit Tetris beschäftigen und das Spiel fasziniert mich auch heute noch. Die Herausforderung besteht darin, verschiedenförmige Teile möglichst effizient zu vollständigen Reihen anzuordnen. Dieses Gefühl habe ich manchmal auch in den zuvor angesprochenen Meetings. Es wird versucht, verschiedene Mitarbeiter mit den unterschiedlichsten Kompetenzen so zwischen den Projekten zu drehen und zu wenden, dass sie optimal ausgelastet sind. Für mich klingt das eindeutig nach einem neuen Spiel namens „Ressourcen-Tetris“.Was dieses „Spiel“ bei den Mitarbeitern anrichtet, ist hinlänglich bekannt und wird trotzdem oft nicht ernst genommen:
Gerade im agilen Umfeld, bei der Arbeit mit Scrum, sind diese Probleme verstärkt spürbar. Die Mitarbeiter verpassen die Scrum Meetings bzw. leidet während ihrer Arbeitszeit das Verhältnis von Meetings zu eigentlicher Arbeit an ihren Tasks, weil sie nicht voll verfügbar sind.Ich erwarte kein Commitment, dass von nun an alle Mitarbeiter zu 100% ausschließlich an den jeweiligen Projekten und Aufgaben arbeiten dürfen. Das ist auch in unserem Consulting Business oft nicht möglich. Wir müssen uns nur bewusst sein, dass es Nebenwirkungen mit sich bringt, die oft ignoriert werden. In diesem Sinne muss daher verantwortlich abgewogen werden, welche Priorität die volle Auslastung von Mitarbeitern in der Organisation bekommt.