Wie oft lesen wir Titel wie: „Gute Führungskräfte schaffen Umgebungen, in denen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertgeschätzt, inspiriert und gestärkt fühlen.“ Doch warum sprechen wir nie darüber, dass auch Führungskräfte Anerkennung benötigen? Von Führungskräften werden gute Leistungen wie selbstverständlich erwartet. Dafür werden sie schließlich gut bezahlt. Somit werden ihre guten Leistungen entweder wenig oder gar nicht gelobt und nur ihre schlechten Leistungen oftmals mit negativem Feedback bedacht.In meiner Tätigkeit als ScrumMaster beobachte ich, dass Führungskräften viel Respekt von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entgegengebracht wird. So wird ihnen oft nickend zugestimmt, in ihrer Präsenz eine andere körperliche Haltung eingenommen oder Fragen an sie sehr vorsichtig formuliert. Aber nur sehr selten habe ich Lob und anerkennende Worte gehört.
Eine Führungskraft steht ständig zwischen dem Vorantreiben der Unternehmensziele und der Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das beinhaltet unter anderem Budgetverantwortung und/oder disziplinarische Verantwortung. Man bewegt sich sowohl in einem politischen als auch zwischenmenschlichen Raum – mit ziemlich viel Druck und Ambiguität in diesen Sphären.Anerkennung tut jedem Menschen gut, vor allem für die vermeintlich selbstverständlichen Dinge. Führungskräfte versuchen ihren eigenen Aufgaben nachzugehen, ihren Beitrag zu den Unternehmenszielen zu leisten, die Menschen, die sie führen, zu betreuen und zudem ein Vorbild zu sein. Sie jonglieren also ständig mit mehreren Bällen und erhalten meistens nur dann Feedback, wenn etwas einmal nicht wie erwartet läuft oder wenn sie härter durchgreifen, um auf Kurs zu bleiben.
Doch wer stärkt der Führungskraft den Rücken bei dem ganzen Druck, den sie tagtäglich aushält? Wertschätzende, lobende oder anerkennende Worte sind wie eine kurze Wellness-Oase. Die Anerkennung und das ehrliche Feedback der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter generiert nicht nur Motivation und Vertrauen, sondern hilft auch der Führungskraft sich weiterzuentwickeln, Risiken einzugehen und Fehler zuzulassen.
Probiert es aus!Im nächsten Blog-Artikel sprechen wir über den feinen Grat zwischen Anerkennung und opportunem Verhalten gegenüber Führungskräften. Ich freue mich über euer Feedback hier und auf Social Media.Bild: Unsplash License, Amy Hirschi