Scrum ist eine agile Projektmanagement- und Produktentwicklungsmethode aus der IT. Interdisziplinäre Teams lösen komplexe Aufgaben iterativ und inkrementell. Das führt zu schnelleren und besseren Ergebnissen als über das herkömmliche Top-down-Management.
Scrum4Schools ist Scrum adaptiert für den Bildungsbereich. Bei dieser Lernform sollen Schülerteams in einem festen Rhythmus Lösungen zu Aufgaben erarbeiten. Die Ziele werden vom Lehrer vorgegeben, der ihnen während den Phasen beratend zur Seite steht. Die Schülerteams müssen sich eigenständig organisieren und auch die Inhalte und Themen erarbeiten.
Mit fortschreitender Digitalisierung ändert sich auch unsere Arbeitswelt schneller als je zuvor. Wie sie konkret in 20 Jahren aussehen wird, wissen wir nicht. An den Schulen haben sich die Lehr- und Lernmethoden in den letzten Jahrzehnten aber kaum verändert. Das wirft die Frage auf, ob unsere Kinder ausreichend auf die Zukunft und Arbeitswelt von morgen vorbereitet werden. Mit Scrum4Schools übernehmen Schüler selbständig die Verantwortung für ihren Lernprozess. Als Folge haben sie die Möglichkeit, ihre eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen; die intrinsische Motivation steigt und der Spaß am Lernen kehrt zurück. Zudem werden Skills wie Selbständigkeit, Eigenverantwortlichkeit und Teamfähigkeit vermittelt.
Nein, bei Montessori- und Waldorf-Schulen handelt es sich um ein ganzheitliches Schulkonzept bei dem die Selbstentfaltung im Vordergrund steht. Scrum4Schools ist hingegen eine schülerzentrierte Lernmethode, die auf fast alle Unterrichtsformen anwendbar ist. Sie hilft Schülern die Lerninhalte – die beispielsweise durch Lehrpläne vorgegeben sind – schneller und nachhaltiger zu lernen.
Angelehnt an die drei zentralen Scrum-Rollen ScrumMaster, ProductOwner und dem Team gibt es auch bei Scrum4Schools drei zentrale Rollen. Das Lernteam, welches selbständig Lerninhalte zu einem vorgebenden Thema erarbeitet; der Strukturheld, der Teil des Lernteams ist und das Team zum erfolgreichen projektorientierten Arbeiten befähigt (ScrumMaster) sowie den Lerncoach, der das Lernziel festlegt und den Teams als inhaltlicher Experte und Coach zur Seite steht (ProductOwner).
Nach dem Prinzip Plan – Do – Check – Act werden innerhalb eines festen Zeitrahmens vier Schritte regelmäßig wiederholt, bis das Lernziel erreicht wurde. Für die sogenannten Sprints wird zuerst das Ziel definiert („Fertig bedeutet für uns, wenn … ). Anschließend geht es im Do in die aktive Lern- und Arbeitsphase. Zu Beginn jeder Unterrichtsstunde treffen sich die Teams zum Daily, indem aktuelle Fragen und Probleme geklärt werden. Am Ende des Sprints (z.B. alle 2 Wochen) treffen sich alle Schülerteams zum Review. Dort stellen sie im Plenum ihre Zwischenergebnisse vor und erhalten von ihren Mitschülern und dem Lerncoach Feedback. Abschließend wird in der Retrospektive Feedback zur Zusammenarbeit im Lernteam eingeholt, welches ebenfalls in die nächsten Sprints mit einfließt.
Die individuelle Notenbestimmung findet meistens zum Ende der Unterrichtseinheit statt. In die Benotung fließt auch die eigene Selbsteinschätzung und die Einschätzung von anderen Teammitgliedern ein. In vielen Projekten werden Schüler sogar schon vorab in die Gestaltung der Bewertungskriterien eingebunden. Dadurch wird ein hoher Grad an Transparenz im Bewertungsprozess geschaffen. Schüler lernen zudem, dass ein gutes Ergebnis nur geliefert werden kann, wenn jeder seinen eigenen Anteil zum Erfolg beiträgt.
Ja, lässt es sich. Das Lernziel einer Unterrichtseinheit von Scrum4Schools hat immer einen produktähnlichen Charakter. Im Geschichtsunterricht kann das beispielsweise ein Zeitzeugenbüchlein sein, das erstellt wird, im Physikunterricht ein funktionierender Motor, im Englischunterricht eine Präsentation über die Kultur der Aborigines in Australien oder eine Aktion für mehr Zusammenhalt in der Schulgemeinschaft im Fach Gesellschaftskunde. Die Methode lässt sich somit auf fast jeden Kontext adaptieren.
Ja, das ist kein Problem. Genauso wie für eine reguläre Schulstunde, muss eine Lehrkraft auch mit Scrum4Schools Zeit in die Vorbereitung stecken. So muss beispielsweise ein Lernblatt mit Lernzielen oder ein Zeitplan erstellt werden. Gern unterstützen wir interessierte Lehrer dabei und bieten auch entsprechende Materialien.